- SmartHEAL, ein intelligenter Sensor für Verbände, der von Doktoranden an der TU Warschau erfunden wurde, gewinnt den James Dyson Award 2022 auf internationaler Ebene.
- Gewinner des Nachhaltigkeitspreises ist der von Absolventen der McMaster University in Kanada entwickelte Polyformer, der Plastikflaschen zu Fasern für 3D-Drucker recycelt.
- Zweitplatziertes Projekt auf internationaler Ebene ist Ivvy, ein von einer Absolventin der Universität Antwerpen entwickelter tragbarer Infusionsständer, der Patienten mehr Komfort und Mobilität bietet.
James Dyson: „Der James Dyson Award beweist jedes Jahr aufs Neue, dass sich junge Menschen leidenschaftlich für die Verbesserung unseres Planeten und die Lösung von Problemen im Bereich der Umwelt und der Medizin einsetzen. Es gibt Menschen, die mit den Themen, die ihnen am Herzen liegen, Effekthascherei betreiben, aber diese jungen Erfinder tun etwas viel Produktiveres. Sie widmen sich gewissenhaft der Lösung von Problemen mithilfe von Technik, Wissenschaft und genialen Erfindungen.“
Gewinner des James Dyson Award 2022 auf internationaler Ebene: SmartHEAL - Youtube-Video
SmartHEAL ist ein präziser, erschwinglicher und skalierbarer intelligenter pH-Sensor, der in einen Wundverband integriert ist. Durch den Einsatz von RFID-Technik und die Überwachung des pH-Werts einer Wunde kann SmartHEAL den Zustand der Wunde beurteilen und eine Infektion erkennen, ohne dass der Verband entfernt werden muss und das Gewebe beschädigt wird. SmartHEAL hilft damit, das Problem zu lösen, dass es sehr schwierig ist, zu erkennen, wie gut eine Wunde heilt, wenn sie mit einem Verband abgedeckt ist.
Erfunden wurde SmartHEAL von Tomasz Raczyński, Dominik Baraniecki und Piotr Walter, Doktoranden an der TU Warschau in Polen, die sich vor fünf Jahren aufgrund des gemeinsamen Interesses an gedruckter Elektronik zusammenfanden. Nach zahlreichen Gesprächen mit Ärzten und Medizinern entdeckten sie das Problem bei der Behandlung chronischer Wunden und beschlossen, dies weiter zu untersuchen und nach einer Lösung zu forschen. Das Team der Technischen Universität Warschau wird nun die Tests abschließen und dann mit klinischen Versuchen beginnen. Ihr Ziel ist es, den Zertifizierungsprozess in drei Jahren abzuschließen, sodass sie im Jahr 2025 mit dem Vertrieb und Verkauf von SmartHEAL-Verbänden beginnen können.
Der Kommentar des SmartHEAL-Teams anlässlich der Preisverleihung: „Wir freuen uns sehr, dieses Jahr die Gewinner des James Dyson Award auf internationaler Ebene zu sein! Dies ist und bleibt eine großartige Gelegenheit für uns, Teil von etwas Größerem zu werden, etwas, das hoffentlich die Welt verändern kann. Wir streben danach, unseren Prototyp zu verfeinern, ein Patent zu erhalten und die notwendigen klinischen Studien zu bestehen, um SmartHEAL auf den Markt zu bringen.“

James Dyson: „Wir alle haben schon einmal nervös einen Verband oder ein Pflaster abgezogen, um zu sehen, was sich darunter befindet. SmartHEAL wurde mit dem James Dyson Award auf internationaler Ebene ausgezeichnet, weil der Sensor Ärzten und Patienten eine wichtige Information liefert: den pH-Wert, der ihnen Aufschluss über den Heilungsprozess einer Wunde gibt. Dies kann die Behandlung verbessern und Infektionen verhindern und damit Leben retten. Ich hoffe, dass der Preis dem Team den Anstoß gibt, den schwierigen Weg zur Kommerzialisierung zu beschreiten.“
Gewinner des Nachhaltigkeitspreises: Polyformer
Der Polyformer ist eine Maschine, die Plastikflaschen zu Fasern für 3D-Drucker recycelt und so den Plastikverbrauch reduziert und gleichzeitig Fasern für 3D-Drucker zu niedrigen Kosten produziert. Plastikflaschen werden in lange Streifen geschnitten und dann durch eine Düse zu 1,75 mm dicken Fasern umgeformt. Die Fasern werden durch Entlüftungsöffnungen geleitet, um den Kunststoff abzukühlen, bevor dieser auf eine Spule gewickelt und in einem 3D-Drucker eingesetzt wird. Mit dem Polyformer wird der Zugang zu preiswerten und hochwertigen für den 3-Druck geeigneten Fasern erleichtert. Damit wird die Nutzung der 3D-Druckertechnologie in Entwicklungsländern gefördert und die Verbraucher können ihre eigenen Abfälle recyceln und den Output produktiv nutzen.
Erfinder des Polyformer sind der Kanadier Swaleh Owais, der vor Kurzem ein Ingenieurstudium an der McMaster University in Kanada abgeschlossen hat, und der aus Kalifornien stammende Reiten Cheng, Absolvent eines Industriedesign-Studiums am ArtCenter College of Design in den USA, der auch einen Hintergrund im Maschinenbau hat. Derzeit bauen Swaleh Owais und Reiten Cheng neue Polyformer, um sie in Ruanda einzusetzen, und sie entwickeln auf dem Polyformer-Projekt aufbauende neue Erfindungen wie den Polyjoiner, den Polydryer und den Polyspooler. Die beiden Erfinder stellten während eines Aufenthalts in Ruanda fest, dass es keine Infrastruktur für das Recycling von Plastikflaschen gibt und dass der Einsatz von 3D-Druckern aufgrund der hohen Preise für den Import von Fasern nicht möglich ist.
„Es ist eine große Ehre, den Nachhaltigkeitspreis des James Dyson Award 2022 zu gewinnen. Wir verwenden das Preisgeld, um mehrere Polyformer und Polyformer-Lites in unseren Werkstätten in Ruanda einzusetzen. Mit diesen Maschinen werden Studenten, Designer und Gründer in Ruanda Zugang zu kostengünstigen Fasern für den 3D-Druck haben“, so die beiden Gewinner des Nachhaltigkeitspreises.
James Dyson: „Dadurch, dass der Polyformer gebrauchte Plastikflaschen in Fasern für den 3D-Druck umwandelt, trägt er dazu bei, die Abfallmenge zu reduzieren, die auf Mülldeponien landet, und verschafft Ingenieuren und Designern, insbesondere in Entwicklungsländern, kostengünstiges und werthaltiges Material.“
Zweitplatziertes Projekt auf internationaler Ebene: Ivvy
Ivvy ist ein von Charlotte Blancke, einer Absolventin der Universität Antwerpen, entwickelter tragbarer Infusionsständer, der dem Patienten mehr Komfort und Mobilität bietet. Anlass für die Erfindung von Ivy war die Unzufriedenheit einer Kollegin ihrer Mutter mit den unbequemen Geräten, die ihr Kind für seine medizinische Behandlung benutzen musste.
Bei der weiteren Recherche stellte Charlotte Blancke fest, dass die medizinische Behandlung zu Hause zunimmt, dass aber für die intravenösen Therapien zu Hause die gleichen Geräte verwendet werden wie in Krankenhäusern, obwohl die häusliche Umgebung ganz anders ist. Da stetig mehr Patienten zur Genesung oder Langzeitpflege auf häusliche Pflegedienste zurückgreifen, werden komplexe medizinische Geräte nun immer häufiger zu Hause eingesetzt, oft unter ungeeigneten Bedingungen.
Die Erfindung Ivy bietet eine Lösung für dieses Problem, indem es die herkömmliche Infusionspumpe durch ein tragbares Gerät ersetzt, das den Patienten optimale Mobilität, eine einfach zu bedienende Infusionspumpe und eine integrierte Software bietet, mit der das Pflegepersonal die Patienten aus der Ferne überwachen kann.
Frühere Gewinner des James Dyson Award auf internationaler Ebene
Österreichischer Gewinner des James Dyson Award 2022
Simon Hochleitner aus Gmunden hat für die Entwicklung einer innovativen Computer-Mouse den James Dyson Award in Österreich 2022 gewonnen und erhält ein Preisgeld von 5.800 EUR. Das innovative PC-Zubehör verhindert gesundheitliche Probleme, die vor allem durch einseitige Bewegungen bei der Arbeit am Computer ausgelöst werden.
Der 25-jährige Oberösterreicher Simon Hochleitner steht kurz vor dem Abschluss seines Masterstudiums in Industriedesign an der FH Joanneum in Graz und wurde bereits mit dem German Design Award und dem Red Dot Design Award ausgezeichnet. Für sein innovatives PC-Mouse-Konzept gewann er nun auch den James Dyson Award in Österreich. Die Orbit PC-Mouse verhindert typische RSI-Beschwerden und gesundheitliche Probleme, die durch einseitige Bewegungen bei der Arbeit am Schreibtisch ausgelöst werden. Dabei wird eine effektive Präventions- und Kräftigungsübung auf natürliche Weise in die Arbeit selbst integriert.
Über den Widerstand der drei Resistance-Bänder verlagert der Nutzer automatisch seinen Input von der Handgelenk- und Unterarmmuskulatur auf die Rücken-, Rumpf- und Rotatorenmanschetten-Muskulatur, wodurch die Belastung empfindlicher Bereiche minimiert und jene Muskelgruppen gestärkt werden, die für eine aufrechte Körperhaltung verantwortlich sind. Zudem bietet das System eine konstante Bewegung und ein effektives Training während langer Sitzperioden und kurbelt somit das Herz-Kreislaufsystem an, was wiederum eine erhöhte Konzentrations- und Leistungsfähigkeit bewirkt. Die Joystick-Version hält den Arm in seiner natürlichen Ruheposition, minimiert dadurch Belastungen und ermöglicht eine einfache und komfortable Bedienung unabhängig von der Handgröße. Der touch-kapazitive Ring auf der Oberseite eliminiert das traditionelle Scrollrad und kann mit dem Daumen ohne Unterbrechung gedreht werden, was die Belastung der Handgelenke weiter reduziert und die Funktionsweise sowie Kontrolle erhöht.
Bildmaterial zum Download zu den Projekten SmartHEAL, Polyformer und Ivvy finden Sie hier:
SmartHEAL Youtube Video
Polyformer
Ivvy
Medienkontakt
Jochen Kramar, +43 (0) 664 163 10 55
jochen.kramar@dyson.com
Dyson Newsroom
www.dyson.at
Hintergrundinformation zum James Dyson Award und zur James Dyson Foundation
Die James Dyson Foundation und das
Dyson Institute of Engineering and Technology ermutigen angehende Ingenieure und Problemlöser, ihr Wissen anzuwenden und neue Wege zu beschreiten, um das Leben durch Technologie zu verbessern. James Dyson und die James Dyson Foundation haben bislang mehr als 140 Millionen Pfund für bahnbrechende Konzepte im Bildungsbereich und andere wohltätige Zwecke zur Verfügung gestellt. Dazu gehören 12 Millionen Pfund für das Imperial College London, um die Dyson School of Design Engineering zu gründen, und 8 Millionen Pfund für die Universität Cambridge, um das Dyson Centre for Engineering Design und das James Dyson Building zu errichten. Auf Ebene der Schulen bietet die James Dyson Foundation Robotik-Workshops an, die von Dyson-Ingenieuren geleitet werden, und stellt kostenlose Lehrmittel zur Verfügung. Dazu gehört auch die Veröffentlichung
Engineering Solutions: Air Pollution, die jungen Menschen das Thema Luftverschmutzung und die Rolle der Technik bei der Suche nach Lösungen näherbringt. Die James Dyson Foundation unterstützt auch die medizinische Forschung und die Projekte in Malmesbury, dem Sitz von Dyson in Großbritannien. Die James Dyson Foundation hat eine
Website und ist auf
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YouTube.